
Depression verstehen und überwinden
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen – und sie können jeden treffen. Wenn die Freude am Leben verloren geht, alltägliche Aufgaben zur Belastung werden und Rückzug zur einzigen Lösung scheint, ist professionelle Hilfe ein wichtiger Schritt zurück in ein erfülltes Leben.
Typische Symptome einer Depression
Wie entsteht eine Depression?
Depression hat viele mögliche Ursachen – meist ist es ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren:
-
Biologisch: Veränderungen im Gehirnstoffwechsel (z. B. Serotonin- oder Dopaminmangel), genetische Veranlagung. Auch hormonelle Umstellungen, wie sie in den Wechseljahren auftreten, können eine Rolle spielen: Der sinkende Östrogen- und Progesteronspiegel beeinflusst das zentrale Nervensystem und kann zu Stimmungsschwankungen, innerer Unruhe, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen führen. Diese hormonellen Veränderungen wirken sich zudem auf die Serotoninproduktion aus – ein Botenstoff, der für unser emotionales Gleichgewicht mitverantwortlich ist.
-
Psychisch: Frühere Verluste, Traumata, dauerhafte Überforderung, innere Konflikte.
-
Sozial: Belastende Beziehungen, Isolation, schwierige Lebensumstände, fehlende Unterstützung.
Wichtig: Depressionen entstehen nicht „einfach so“ – sie sind meist Ausdruck tiefer innerer und äußerer Belastungen, auf die Körper und Psyche reagieren. In den Wechseljahren können sich biologische, psychische und soziale Risikofaktoren überlagern – umso wichtiger ist es, diese Lebensphase ganzheitlich zu betrachten und professionell zu begleiten.
Ideen zur Behandlung von Depressionen
Die gute Nachricht und wichtig zu wissen:
-
Depression ist behandelbar.
-
Sie sind nicht allein.
-
Hilfe zu suchen ist ein Zeichen von Stärke – nicht von Schwäche.

1
Verhaltenstherapie
In der Verhaltenstherapie geht es darum, konkrete Verhaltensänderungen anzustoßen, die nachweislich helfen, depressive Symptome zu lindern:
-
Aufbau positiver Aktivitäten
-
Strukturierter Tagesablauf
-
Umgang mit negativen Gedanken
-
Realistische Zielsetzung
-
Stärkung von Selbstwirksamkeit
3
Pharmakotherapie
In manchen Fällen kann eine Pharmakotherapie – also die Behandlung mit Antidepressiva – eine hilfreiche Ergänzung zur Psychotherapie sein. Antidepressiva wirken, indem sie das Gleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn, wie Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin, wiederherstellen. Die Entscheidung erfolgt immer individuell in enger Zusammenarbeit mit Ihrer behandelnden Hausärztin oder einem Facharzt für Psychiatrie.
Wissenswertes & Hilfreiches bei Depressionen
Hier finden Sie verständliche Informationen, praktische Tipps und bewährte Hilfsangebote rund um das Thema Depression. Ob Sie erste Anzeichen besser einordnen möchten, nach Wegen zur Selbsthilfe suchen oder sich über Therapieformen informieren wollen – hier erhalten Sie Orientierung und Unterstützung für den nächsten Schritt.
Selbsthilfe - Womit können Sie anfangen?
🧭 Tagesstruktur schaffen
Feste Zeiten für Schlaf, Mahlzeiten und Aktivitäten helfen, Stabilität in den Alltag zu bringen und depressive Symptome zu lindern.
🧑🤝🧑 Soziale Kontakte stärken
Austausch mit Familie, Freunden oder Selbsthilfegruppen wirkt entlastend und schützt vor sozialem Rückzug.
🏃♀️ In Bewegung kommen
Leichte Bewegung wie Spazierengehen kann Stimmung und Antrieb verbessern – kleine Schritte genügen am Anfang.
Bin ich depressiv? – Machen Sie den Selbsttest
Der Selbsttest der Stiftung Deutsche Depressionshilfe bietet Ihnen eine wissenschaftlich fundierte Möglichkeit, erste Anzeichen einer Depression zu erkennen.
Er kann ein wichtiger erster Schritt sein, um das eigene seelische Befinden besser einzuordnen – ersetzt jedoch nicht den Besuch bei einer Psychotherapeutin, einem Psychiater oder Ihrer Hausärztin.
👉 Hier geht’s zum Selbsttest der Deutschen Depressionshilfe
Fakten & Zahlen
Depression gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen: In Deutschland erkrankt etwa jede fünfte Person im Laufe ihres Lebens, jährlich sind rund 6,2 Millionen betroffen – mit hoher Dunkelziffer. Frauen sind statistisch doppelt so häufig diagnostiziert wie Männer.
Risikofaktoren speziell für Frauen:
– Hormonelle Umstellungen (z. B. Wechseljahre)
– Psychosoziale Mehrfachbelastung (Familie, Beruf, Pflege)
– Höhere emotionale Verletzlichkeit durch Beziehungskonflikte