Wie du die Angst vor beruflichen Veränderungen überwindest – Ein psychotherapeutischer Blick
- engaj80
- 6. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Berufliche Veränderungen in der Lebensmitte sind nicht nur möglich, sondern oft auch notwendig – sei es durch äußere Umstände oder den inneren Wunsch nach etwas Neuem. Doch mit dem Wunsch nach Veränderung kommt häufig auch ein unangenehmer Begleiter: Angst.
In meiner psychotherapeutischen Praxis begleite ich viele Frauen zwischen 45 und 55 Jahren, die sich an einem beruflichen Wendepunkt befinden. Sie bringen oft jahrelange Erfahrung, Kompetenz und Lebenserfahrung mit – und dennoch kämpfen sie mit Selbstzweifeln, Unsicherheit und manchmal sogar Scham. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du deine Angst vor einem beruflichen Neustart verstehen und überwinden kannst.
Warum Veränderungen so viel Angst machen
Veränderungen – besonders im Beruf – fordern uns heraus, gewohnte Sicherheiten loszulassen. Und genau das aktiviert unser inneres Alarmsystem. Gedanken wie:
„Bin ich nicht zu alt für einen Neustart?“
„Was, wenn ich scheitere?“
„Wie soll ich das finanziell schaffen?“
sind normal, aber nicht unbedingt wahr. Die Angst will dich schützen – vor Misserfolg, Ablehnung oder Ungewissheit. Doch oft hält sie dich auch davon ab, dein eigentliches Potenzial zu entfalten.
Was hinter der Angst steckt – psychologisch betrachtet
Aus therapeutischer Sicht ist es hilfreich, genauer hinzuschauen:
Verlustängste: Die Angst, das Bekannte loszulassen (selbst wenn es nicht mehr passt).
Selbstwertzweifel: Nach Jahren in einer festen Rolle oder Position fehlt oft der Glaube an die eigene Vielseitigkeit.
Perfektionismus: Der Anspruch, sofort erfolgreich und kompetent im neuen Feld zu sein, kann lähmen.
Diese Muster sind tief verankert, oft unbewusst – aber sie lassen sich verändern.
5 psychologisch fundierte Schritte, um deine Angst zu überwinden
1. Benenne deine Angst konkret
Schreibe auf, was dir genau Angst macht. Das macht sie greifbarer – und weniger übermächtig.
2. Sprich mit deinem inneren Kritiker
Stell dir vor, dein innerer Kritiker ist nur eine Stimme – nicht die Wahrheit. Wie würdest du mit einer Freundin sprechen, die dieselben Zweifel hat?
3. Kleine Schritte statt große Sprünge
Ein kompletter Berufswechsel kann überfordern. Was wäre ein erster kleiner Schritt, der sich sicher anfühlt? Weiterbildung, Beratungsgespräch, Netzwerken?
4. Suche Verbündete
Sprich mit Menschen, die den Weg bereits gegangen sind – oder arbeite mit einer Therapeutin oder Coach zusammen, die dich emotional begleitet.
5. Feiere deine Erfahrungen
Du fängst nicht bei null an. Deine Lebenserfahrung ist ein Schatz, keine Last.
Fazit: Angst ist normal – und gleichzeitig ein Zeichen für bevorstehendes Wachstum
Eine berufliche Veränderung mit 45, 50 oder 55 mag herausfordernd wirken, doch sie kann der Beginn eines kraftvollen, erfüllten neuen Kapitels sein. Die Angst zeigt oft nur, dass dir etwas wirklich wichtig ist.
Als Heilpraktikerin für Psychotherapie weiß ich: Wer den Mut findet, sich seiner Angst zu stellen, entdeckt oft neue Stärken, Klarheit und Lebensfreude. Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen – Schritt für Schritt, in deinem Tempo, und mit der Gewissheit, dass Veränderung auch Lebendigkeit bedeutet.
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